Jahresbericht 2024

Die Pensionskasse Stadt Luzern (PKSL) kann über ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr 2024 berichten. Auch wenn sich die grossen geopolitischen Spannungen spürbar auf die Marktvolatilitäten auswirkten, prägte das Ergebnis im Bereich der Vermögensanlagen das Geschäftsjahr der PKSL positiv: Die Vermögensanlagen der PKSL realisierten in diesem bewegten Umfeld eine gute Performance von 7.2 %. Die Jahresrechnung 2024 weist einen Ertragsüberschuss von CHF 95.9 Mio. aus, welcher für die weitere finanzielle Stärkung der Pensionskasse der Wertschwankungsreserve zugewiesen wurde.

Der Deckungsgrad ist von 112.3 % auf erfreuliche 118.1 % gestiegen. Wie in den Vorjahren konnten die Altersguthaben über dem gesetzlichen BVG-Mindestzins mit insgesamt 2.00 % verzinst werden. Die Pensionskommission hat Ende Jahr entschieden, dass die Versicherten vom positiven Geschäftsverlauf 2024 profitieren sollen und die Altersguthaben im Jahr 2025 mit 3.00 % verzinst werden. Weiter konnten aufgrund eines moderaten Schadenverlaufs die Risikobeiträge von 2.7 % auf neu 2.1 % reduziert werden.

Das Berichtsjahr 2024 war wiederum ein Wahljahr und die 13 Mitglieder der Pensions-kommission wurden für die Amtsperiode 2025-2028 gewählt bzw. in ihren Ämtern bestätigt. Das neue Wahlreglement hat seine Feuerprobe bestanden und die Zusammensetzung des obersten Leitungsgremiums der PKSL entspricht einer modernen Corporate Governance.

Im Anlagebereich wurde eine Asset-Liability-Studie (ALM) mit externer Expertise durchgeführt. Die daraus erhaltenen Kenntnisse wurden analysiert und aufgrund dessen wurde die Anlagestrategie 2025 auf ein optimiertes Risiko-Rendite-Profil marginal angepasst. Die neu lancierte ECO-Hypothek stösst auf grosses Interesse. Im Bereich Immobilien darf die Realisierung des Neubauprojekts an der Würzenbachmatte 6 hervorgehoben werden. Nach einer intensiven Endausbauphase konnten sämtliche Wohnungen im Februar 2025 an die Mieterschaft übergeben werden.

Neues entsteht – PKSL schafft Wohnraum im Würzenbach-Quartier

Das Neubauprojekt Würzenbachmatte startete 2017 mit einer Machbarkeitsstudie im Dialog mit der Stadtbaukommission (SBK). Auf dieser Grundlage wurde ein Projektwettbewerb mit acht eingeladenen Architekturbüros lanciert. Das Projekt «apart» von Hanspeter Oester und Reto Pfenninger Architekten AG aus Zürich konnte die Jury überzeugen. Nach dem genehmigten Gestaltungsplan und erteilten Baubewilligung konnte im August 2022 mit der Erstellung des energieeffizienten Neubaus mit 53 Wohnungen, Co-Working- und Gemeinschaftsräumen begonnen werden. Die Wohnungen verfügen über grosszügige Balkone und die Raumhöhe von 2.60 Metern füllt die Wohnungen mit viel Tageslicht. Bei der Realisierung wurde auf eine klare Materialsprache geachtet. Die gestartete Erstvermietung im Herbst 2024 ist auf eine grosse Nachfrage gestossen und innert wenigen Wochen konnte eine Vollvermietung erreicht werden. Die Wohnungen konnten Anfang Februar 2025 der neuen Mieterschaft übergeben werden.

 

Wahl der Mitglieder der Pensionskommission (PKOM) für die neue Amtsperiode 2025-2028

Per Ende 2024 endete die ordentliche vierjährige Amtsperiode der im Jahr 2020 gewählten Pensionskommissionsmitglieder im paritätischen Organ der Pensionskasse. Die Wahl der sechs Arbeitnehmendenvertretungen fand im ersten Halbjahr 2024 anlässlich der Versichertenversammlung statt. Die Vertretungen der Arbeitgeberinnen sowie der Pensionierten wurden im Anschluss in der 2. Jahreshälfte gewählt. Die Pensionskommission besteht aus 12 Stimmberechtigten sowie einem nicht-stimmberechtigten Pensioniertenvertreter. Die PKOM wird präsidiert von Felix Graber, welcher als Präsident vom Stadtrat ebenfalls in seinem Amt bestätigt wurde.

 

Verzinsung Altersguthaben im Jahr 2024 / 2025

Der Bundesrat hatte den BVG-Mindestzinssatz für das Jahr 2024 bei 1.25 % festgelegt. Die PKSL gewährt wie in den Vorjahren eine höhere Verzinsung. Im Jahr 2024 wurden die Altersguthaben mit 2.00 % verzinst und aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs wurde für das kommende Jahr eine Verzinsung von 3.00 % festgelegt.

 

Technische Grundlagen / Berechnungen Rückstellungen
Der Experte hat keine Anpassungen der technischen Grundlagen empfohlen. Die PKOM hat daher die versicherungs-technischen Grundlagen «VZ 2020» mit dem technischen Zinssatz für die Bewertung der Rentenverpflichtungen mit 1.75 % beibehalten. Wie in den Vorjahren werden die notwendigen technischen Rückstellungen jeweils auf dem gültigen Rückstellungsreglement per Ende Dezember aufgrund des aktuellen Versichertenbestandes neu gerechnet.

 

Pensionierungsverluste / Schadensverlauf

Dank der Umwandungssatzsenkung auf 5.00 % im Alter 65 mit der Reglementsanpassung per 1.1.2023 konnten die Pensionierungsverluste massiv reduziert werden. Die geltenden Umwandlungssätze benötigen einen technischen Zinssatz von 2.40 % (vormals 3.35 %). Daraus resultierten für das Jahr 2024 Pensionierungsverluste in der Höhe von rund
CHF 3.4 Mio. Im Vorjahr waren dies CHF 3.5 Mio., welche durch die laufenden Erträge der Pensionskasse finanziert werden. Im Geschäftsjahr musste die PKSL eine markante Zunahme von latenten gemeldeten IV-Fällen feststellen. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Insgesamt musste die Rückstellung für die latenten IV-Fälle um CHF 3.4 Mio. auf CHF 18.1 Mio. erhöht werden.

 

Ertragsüberschuss / Wertschwankungsreserve

Die Wertschwankungsreserven werden gebildet, um mögliche Verluste bei den Vermögensanlagen aufzufangen. Die Berechnung basiert auf finanzökonomischen Grundlagen. Die PKOM hat die Zielgrösse der Wertschwankungsreserve bei 21 % des notwendigen Vorsorgekapitals festgelegt. Der im Jahr 2024 resultierende Ertragsüberschuss von CHF 95.9 Mio. wurde vollumfänglich der Wertschwankungsreserve zugeführt. Per Ende 2024 beträgt die Wertschwankungsreserve CHF 283.9 Mio. bzw. 18.1 % und nähert sich langsam aber sicher dem Zielwert.

 

Unveränderte Strategie zur Teuerungsanpassung auf den Renten

Da der Zielwert der Wertschwankungsreserve noch nicht erreicht ist, standen im Berichtsjahr keine freien Mittel für eine Teuerungsanpassung der Renten zur Verfügung. Die PKOM hat im Dezember 2024 folgerichtig beschlossen, auf den Rentenleistungen keine Teuerungsanpassung für das Jahr 2025 zu gewähren.

 

Bericht zur Anlagetätigkeit und Nachhaltigkeit

Das Jahr 2024 wird nach 2023 als ein erneut sehr erfreuliches Anlagejahr und gleichzeitig als Jahr der politischen Umbrüche in die Geschichte eingehen. Donald Trump wurde in den USA mit deutlicher Mehrheit wiederum zum Präsidenten gewählt und auch im Kern von Europa waren es an Turbulenzen nicht weniger, weil unter anderem die Regierungen in Deutschland und Frankreich das Jahr nicht schadlos überlebten und verschiedene Parlamente mit teils markanten Pol-Verschiebungen an den Parteirändern neu gewählt wurden. Auch auf den zahlreichen Kriegsschauplätzen dieser Welt waren keine Zeichen einer Beruhigung auszumachen.

Obwohl die Zinsen insbesondere in den USA nicht in dem Ausmasse gesenkt wurden, wie von den Marktteilnehmern zu Beginn des Jahres erwartet, erfreuten sich Aktien einer starken Performance. Besonders Aktien mit einem Bezug zum Boom der Künstlichen Intelligenz und allgemein zur soliden US-Wirtschaft trieben die Märkte zu neuen Höchstständen, allen voran die Tech-Schwergewichte Apple, Nvidia, Microsoft, Alphabet, Amazon, Meta und Tesla, die sogen. ‘Magnificent 7’.

In diesem Umfeld resultierte bei der PKSL für 2024 eine Gesamtperformance von 7.2 %. Damit lag die PKSL hinter der eigenen Benchmark (-1.1 %) und leicht hinter dem UBS Pensionskassen-Performance-Index (-0.4 %).

Dass die PKSL im Jahr 2024 hinter der eigenen Benchmark zurücklag, kann insbesondere mit der starken Gewichtung von Privatmarktanlagen erklärt werden, aber auch mit der etwas defensiveren Aktienpositionierung im Vergleich mit dem Gesamtmarkt, wo Nvidia und Co. mittlerweile erhebliche Klumpenrisiken darstellen. Weil die Privatmarktanlagen unterjährig vor allem mit kotierten Anlagen verglichen werden, kann die PKSL bei boomenden kotierten Märkten erwartungsgemäss nicht zu 100 % mit der Benchmark mithalten. Insofern war 2024 wie 2023 ein Spiegelbild von 2022, als die PKSL aufgrund des relativ hohen Anteils Privatmarktanlagen deutlich vor der Benchmark lag. Historisch hat sich diese Positionierung für die PKSL jedoch ausbezahlt. Die durchgeführte ALM-Studie untermauert diese Sichtweise. Entsprechend wird die PKSL auch künftig zu einem wesentlichen Teil auf Real- und Privatmarkt-Werte wie Aktien, Immobilien und Alternative Anlagen abstützen.

 

PKSL – eine fortschrittliche Vorsorgeeinrichtung

Insgesamt präsentiert sich die PKSL als moderne, solide und nachhaltige Vorsorgeeinrichtung, welche sich ihrer grossen Verantwortung der anvertrauten Vermögenswerte tagtäglich bewusst ist. Auch wenn verschiedene politische Vorstösse/Volksabstimmungen zur bewährten Altersvorsorge, Sparprogramme des Bundes und teils eine überhöhte Erwartungshaltung an die Rolle und Aufgabe von Pensionskassen in der Schweiz die strategische Agenda der PKSL beeinflussen: Die PKSL nimmt ihre Verantwortung auf allen Stufen wahr und setzt alles daran, ihre Stärken auch in Zukunft für die Versicherten und Rentenbeziehenden sinnvoll zu nutzen.

 

Dank

Die Pensionskommission und die Geschäftsführung danken allen Versicherten und Rentenbeziehenden sowie der Stadt Luzern und den angeschlossenen Arbeitgeberinnen für das entgegengebrachte Vertrauen und für die Unterstützung bei der Verfolgung der langfristigen und nachhaltigen Ziele der PKSL. Unseren Mitarbeitenden sprechen wir ein herzliches Dankeschön für ihre motivierte und kompetente Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr aus.

Felix Graber
Präsident

Yolanda Wespi Tizianel
Geschäftsführerin

Zahlen und Fakten 2024

#

1 883Mio.

VERMÖGEN
(2023: 1 749 Mio.)

#

118.1%

DECKUNGSGRAD
(2023: 112.3 %)

#

4 088

VERSICHERTE
(2023: 3 898)

#

2.00%

VERZINSUNG
ALTERSGUTHABEN
(2023: 1.75 %)

#

7.2%

PERFORMANCE
(2023: 4.9 %)

#

284  Mio.

WERTSCHWANKUNGS­RESERVEN
(2023: 188  Mio.)

#

2 407

RENTENBEZIEHENDE
(2023: 2 396)

#

19

ARBEITGEBERINNEN
(2023: 18)

Finanzbericht 2024

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